Mittwoch, 28. November 2007

Gedankengesteuerte Armprothese



Erste gedankengesteuerte Armprothese vorgestellt.


Wien - Der 20-jährige Österreicher Christian Kandlbauer verlor bei einem Unfall vor zwei Jahren beide Arme. Seither war er praktisch ununterbrochen auf fremde Hilfe angewiesen.
Im Schaft der Prothese sind Elektroden eingearbeitet.

Doch das könnte jetzt anders werden. Kandlbauer demonstrierte vor Journalisten in Wien den Prototyp der ersten vollständigen und funktionsfähigen Armprothese, die sich vom Patienten mit dem Gehirn steuern lässt wie ein natürlicher Arm. Er ist damit nach Angaben der Entwickler der erste Europäer, der mit Hilfe dieser Technik versorgt wurde.
Voraussetzung für das Funktionieren der Prothese, die von Wiener Experten des deutschen Unternehmens Otto Bock zusammen mit Wissenschaftern in den USA entwickelt wurde, ist eine komplizierte Operation, die ausser in Wien bisher nur in medizinischen Zentren in Chicago und Seattle möglich ist.
Dabei müssen die Nerven, die ursprünglich zu den amputierten Gliedmassen führten, verlagert werden. Durch diesen Nerventransfer können Signale, die ursprünglich für die Steuerung des Arms verantwortlich waren, auch für die Steuerung der Prothese genutzt werden.
Im Schaft der Prothese sind Elektroden eingearbeitet, die die Steuersignale des Patienten aufnehmen. Eine Elektronik im Inneren der Prothese setzt die empfangenen Signale anschliessend um und erkennt die gewünschte Bewegung.
Die Prothese ist nur für Patienten geeignet, deren Armamputation noch nicht allzu lange zurückliegt. Denn noch vorhandene Nerven des amputierten Arms müssen mit übriggebliebenen Muskelgruppen verbunden werden.


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