Nürnberger Hausärzte wollen TK-nahes MVZ verhindern
25.11.08 - In Hamburg zeihen die Vertragsärzte das neue Super-MVZ Atrio-Med der gezielten Verdrängung. Hinter der Einrichtung steht die Techniker Krankenkasse. In Nürnberg soll ein weiteres Atrio-Med entstehen - und die Hausärzte gehen auf die Barrikaden.
ÄP-Online berichtete bereits Anfang Oktober, dass die Kölner Gesellschaft Health-Care Managers (HCM) als nächstes Berlin und Leipzig, Nürnberg und München sowie Frankfurt am Main als Standpunkte für moderne Medizinische Versorgungszentren (MVZ) ins Auge gefasst hat. Die Firma ist eng mit der Techniker Krankenkasse (TK) verbunden, von der sie auch in nicht bekanntem Umfang finanziell unterstützt wird.
In Hamburg, Standort des zweiten Atrio-Med in Deutschland, offenbaren sich seit diesem Jahr die Probleme, die ein finanzstarkes Groß-MVZ für die Niedergelassenen mit sich bringt. Die KV berichtet, dass den Ärzten im Stadtzentrum die Versicherten abspenstig gemacht werden - im Atrio-Med sind nämlich auch Mitglieder anderer Krankenkassen willkommen.
Kassen-Millionen bringen ambulante Versorgung durcheinander
Zudem kauft das MVZ im ganzen Stadtgebiet Vertragsarztsitze auf, um sie am zentralen Standort zu bündeln. In den derart leergekauften Stadtteilen kann daraufhin Unterversorgung entstehen. Die direkt in den ärztlichen Wettbewerb gesteckten TK-Mittel richten also heillose Verwirrung an.
Vor einem solchen Szenario haben auch die Nürnberger Ärzte Angst. der Bezirksverband Mittelfranken des Bayerischen Hausärzteverbandes (BHÄV) hat deshalb nun gelobt, die Entstehung der Atrio-Med-Niederlassungen in Nürnberg und München zu bekämpfen. Sie sehen in der Entwicklung "eine Aufkündigung der flächendeckenden medizinischen Versorgung der Bevölkerung durch freiberufliche Ärzte".
Rein profitorientiertes System nun auch in Deutschland
Die Hausärzte warnen vor dem "Einstieg in das profitorientierte System von kapitalgesteuerten Behandlungsmaßnahmen mit abhängigen Medizinern, die bei der Kasse angestellt sind". Sie verweisen auf ähnliche Entwicklung bei Klinikgesellschaften. Sie wähnen in ihrer Einstellung auch die CSU-FDP-Koalition in Bayern auf ihrer Seite und verweisen auf den Koalitionsvertrag.
Die TK verdächtigen die Hausärzte, eine gelenkte Versorgung ihrer Mitglieder nach US-amerikanischem Vorbild anzustreben. Zunächst einmal könnten nur gehfähige Kranke das Atrio-Med aufsuchen - Pflegebedürftige, Schwerkranke und Behinderte würden ausgegrenzt. Zudem sei zu befürchten, dass die anfangs freiwillige Behandlung für die TK-Versicherten in diesem Zentrum schon bald obligatorisch werde.
Die Hausärzte fordern daher alle Kollegen auf, das Atrio-Med zu boykottieren. Das bedeutet: Ärzte sollen sich nicht von HCM anstellen lassen und auch nicht ihren Vertragsarztsitz an die Gesellschaft verkaufen.
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