Dienstag, 25. November 2008

Nackt-Scan?

Personenkontrolle am Flughafen: Wie riskant ist der Nackt-Scan?

Der "Nackt-Scan" scheint in Deutschland vorerst vom Tisch zu sein, in Amsterdam, London, Zürich und einigen US-Flughäfen sind solche Geräte bereits im Einsatz. MMW sprach mit Edmund Lengfelder, Professor für Strahlenbiologie an der Universität München, über mögliche gesundheitliche Auswirkungen.


MMW: Welche Strahlen werden bei diesen Geräten benutzt?

Lengfelder: Beim sogenannten Ganzkörper- oder Nackt-Scan gibt es zwei konkurrierende Verfahren. Das eine sind elektromagnetische Terahertz-Strahlen, die von der Wellenlänge her etwa zwischen Mikrowelle und Infrarot-Strahlung liegen. Sie werden von wasserhaltigen Geweben, z. B. der Haut, reflektiert, was eine Abbildung als Computerbild ermöglicht. Das andere Verfahren beruht auf Röntgenstrahlen, die an der Körperoberfläche gestreut werden. Aus diesen Reflexionen lässt sich dann ein Bild zusammenstellen.

MMW: Was ist der Unterschied zu herkömmlichen Detektoren?

Lengfelder: Bei den herkömmlichen an den Flughäfen benutzten Sicherheitsschranken durchquert man ein elektromagnetisches Feld, das durch Metallgegenstände verzerrt wird, was dann ein Signal auslöst. Diese Schranken sind gesundheitlich unbedenklich und wahren auch weitestgehend die Persönlichkeitsrechte.

MMW: Gibt es gesundheitliche Bedenken beim Ganzkörper-Scan?

Lengfelder: Diese Frage muss eindeutig mit Ja beantwortet werden. Das auf Röntgenstrahlen beruhende Verfahren muss kategorisch abgelehnt werden. Hier werden Menschen, nur weil sie fliegen wollen oder müssen, einer potenziell krebsauslösenden Strahlung ausgesetzt, ohne dass sie wie bei einer medizinischen Röntgenuntersuchung einen persönlichen Nutzen davon haben. Der ohnehin zweifelhafte Nutzen liegt allein bei den Flughafengesellschaften oder Flughafenbetreibern. Dass auch das Fliegen selbst eine erhöhte Strahlenbelastung mit sich bringt, darf hier kein Argument sein. Ob man dieses Risiko eingeht, ist eine individuelle Entscheidung, ein erzwungener Nackt-Scan nicht.

Gesundheitliche Bedenken bestehen aber auch bei der Verwendung von Terahertz-Strahlen. Diese Strahlen sind bisher nie angewendet worden, und kein Mensch weiß, was sie im Körper auslösen können. Die Aussage "wir sind von der Sicherheit überzeugt" einer technischen Behörde oder eines selbsternannten Experten ist völlig irrelevant, solange es keine qualifizierten Untersuchungen gibt. Mit der Beschwichtigung "ähnlich wie Infrarot-Strahlung" darf man sich hier nicht abspeisen lassen – ähnlich ist niemals gleich. Die Aussage "wir gehen davon aus, dass keine Gefahr besteht" hat sich oft genug als gefährlicher Irrtum erwiesen. Hier braucht man nur an Passivrauchen, Asbest oder Tschernobyl zu denken.

MMW: Sind bestimmte Personengruppen besonders gefährdet?

Lengfelder: Ja. Röntgenstrahlen müssen in der Schwangerschaft unbedingt vermieden werden, und in der Frühschwangerschaft wissen viele Frauen noch gar nicht, dass sie schwanger sind. Welchen Einfluss die Terahertz-Strahlen hier haben, kann keiner voraussagen. Auch Patienten mit Herzschrittmachern dürfen solchen Ganzkörper-Scannern nicht ausgesetzt werden, da die komplexe Elektronik gestört werden könnte.

MMW: Was hätten Sie sonst noch für Bedenken bei Einführung des Nackt-Scans?

Lengfelder: Beide Verfahren sind ein nicht hinzunehmender Eingriff in die Persönlichkeitsrechte des Menschen. Die detailgenaue Darstellung des nackten Körpers bringt Dinge an den Tag, die niemand etwas angehen und die elementarsten medizinischen Verschwiegenheitsrechte verletzen. Hierzu gehört z.B. das Tragen einer Windel bei Inkontinenz oder einfach auch ein zu kleiner Penis.

Dass die Bilder nicht gespeichert werden, kann glauben wer will. Meiner Meinung nach befindet man sich hier weiter auf dem Weg zum "gläsernen Menschen" und die Bevölkerung soll schon mal mit umfassenden Einschränkungen des Persönlichkeitsrechts vertraut gemacht werden.

Aus Sicherheitsaspekten ist die Einführung des Ganzkörper-Scans sowieso sehr zweifelhaft, da zu allem entschlossene Selbstmordattentäter immer Wege finden werden, größtmöglichen Schaden anzurichten.

Das Gespräch führte Maria Weiß mit Prof. Dr. E. Lengfelder.

http://www.medizin-online.de/cda/DisplayContent.do?cid=273126&fid=257666&identkey=k5Zj0Reb8EQkhlPsrAHrCQ==

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1 Kommentar:

Conzelmann hat gesagt…

Sicherheit:Regierung plant Tests mit Nacktscannern.

Noch vor wenigen Wochen hatte die Regierung die umstrittenen Körperscanner als groben Unfug bezeichnet. Nun hat sie offenbar ihre Meinung geändert.
Nach einem Zeitungsbericht sollen in den nächsten Wochen neue Tests mit den Körperscannern starten. Aus einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der FDP gehe hervor, dass die Bundespolizei voraussichtlich ab Dezember neue Laborversuche mit den Körperscannern beginnen wolle, berichtet die „Bild“-Zeitung vom Samstag. Danach soll ein Gerät vom Typ ProVision der Firma L-3 Communications zum Einsatz kommen.Die Bundesregierung befürworte nach eigenen Angaben angesichts der „terroristischen Bedrohungslage die Erforschung und Erprobung von Technologien,


die die Sicherheit für den zivilen Luftverkehr erhöhen“.
„Maßgeblicher Testbedarf“
Die Regierung habe zudem darauf verwiesen, dass bei den Bodyscannern noch „maßgeblicher Prüfungs- und Erprobungsbedarf“ bestehe. Geklärt werden müsse unter anderem, ob bei dieser Kontrollmaßnahme die Persönlichkeitsrechte ausreichend gewahrt blieben. Nach einem Vorschlag der EU-Kommission sollen die Geräte auf Flughafen eingesetzt werden.
http://www.focus.de/reisen/fliegen/airline-sicherheit/sicherheit-regierung-plant-tests-mit-nacktscannern_aid_352128.html


http://denkzone.blogspot.com/2008/11/sicherheitregierung-plant-tests-mit.html