Donnerstag, 6. März 2008

E-Card dient dem Staat


E-Card-Gegner sehen viele Gefahren

Tagung des IPPNW zur elektronischen Gesundheitskarte / Sicherheit der Patientendaten wird angezweifelt.

HAMBURG (cben). Auf einer Tagung der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) in Hamburg warnten die Referenten davor, die elektronische Gesundheitskarte (E-Card) einzuführen. Ihre Forderung: Patientendaten gehören in Patientenhände.
Die elektronische Gesundheitskarte ist umstrittener denn je. In Hamburg trafen sich die Gegner.
Die Initiatoren der Tagung (Thema: "Schöne neue e-Health-Welt?"), die zum Bündnis "Aktion: Stoppt die E-Card" gehören, zogen einen Trumpf aus dem Ärmel - den Referenten Dr. Christian Euler, Chef des Hausärzteverbandes Österreich. Im Nachbarland ist die Karte längst eingeführt. Sein Fazit: Die E-Card diene "erstens der gerechten Verteilung des Mangels und zweitens der politischen Kontrolle von Ärzten und Patienten".

Warnung vor dem gläsernen Patienten
Knapp 100 Kolleginnen und Kollegen hatten sich auf Einladung der IPPNW im Hamburger Ärztehaus eingefunden, um die Argumente der Karten-Gegner zu hören. Euler warnte eindringlich vor der Karte. "Klar, jetzt erkennen unsere Ordinationshilfen sofort, wenn jemand nicht versichert ist", sagte Euler im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung", "aber mit der Karte können die Regierenden alle möglichen persönlichen Daten vernetzen. Der Patient wird gläsern!" Euler nannte ein Beispiel: Als die Karte eines seiner Patienten keinen Versicherungsschutz auswies und Euler der Sache nachging, stellte sich heraus, dass der Patient einen Termin auf dem Arbeitsamt versäumt hatte; prompt sei die Karte gesperrt worden. "Das ist eine klare Vernetzung der Daten", sagte Euler.

Computerclub hält Karte für unausgereift
Christian Euler will sich auch nicht auf die Sicherungsmechanismen verlassen. "Eine dezentrale Speicherung der Daten verhindert gar nichts. Mit der Sozialversicherungsnummer lassen sich alle Speicher vernetzen." Ebenso wenig helfe ein Zugriffsprotokoll. Kein Profi-Dieb sei so plump, Spuren zu hinterlassen.
Unsicher und unausgereift - so könnte man zusammenfassen, was Rainer Glueck vom Hamburger Chaos Computer Club (CCC) zum Thema E-Card zu sagen hatte. So fehle bisher das so genannte "Public-key-Verfahren", das die Authentifizierung und den Transport der Daten sicherstellen soll. Auch die Verknüpfung von Daten sei möglich, warnte Glueck. "Die Erfahrung zeigt: Wo viele Daten gespeichert sind, werden sich Interessenten einfinden." Im Übrigen: Was mache eigentlich der Arzt, dessen Web-Zugang einmal ausfalle?
Auf die gesellschaftspolitischen Implikationen der E-Card wies die Hamburger Hausärztin Silke Lüder in ihrem Referat hin. "Es findet ein flächendeckender Rollback der Errungenschaften der modernen Demokratien und des Sozialstaates statt." Das vertrauensvollen Arzt-Patientenverhältnis inklusive sicher im Schrank verwahrter Daten sei als tragende Säule der Gesundheitsversorgung politisch nicht mehr erwünscht, erklärte Lüder.

Datenspeicherung sollte nur auf freiwilliger Basis erfolgen
Patientenakten seien nur in der Hand des Patienten akzeptabel, hieß es in der anschließenden Diskussion. Auch die elektronische Akte in Kleinformat mit Diagnosen, Medikamenten oder Notfalldaten sei zusammen mit der lebenslangen, neu eingeführten Personenkennziffer auf dem verpflichtenden Chip abzulehnen. Patienten indessen, die eine Gesundheitskarte haben wollen, sollten getrennt von der Versichertenkarte ein eigenes Medium erhalten, auf dessen Chip - und nur dort - etwa die Gesundheitsakte gespeichert ist. Wem der Patient die Karte vorlegen will, bleibe ihm überlassen.

Die E-Card muss auf alle Fälle verhindert werden.

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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

dumero nicht anklicken ist ein Trojaner